Wem gehört die Straße? Die Fälle Lange Reihe und Steindamm in Hamburg

Die Nuancen des städtischen Alltags werden auf den Straßen des Hamburger Stadtteils St. Georg, insbesondere in der Langen Reihe und am Steindamm, deutlich. Während die Lange Reihe als Drehscheibe für die LGBTQ+-Community floriert, ist der Steindamm ein Ort, der überwiegend von konservativen muslimischen Einwanderern bewohnt wird. In diesem Kapitel werden diese Straßen als öffentliche Räume, die von tief verwurzelten sozialen Spannungen und Vorurteilen geprägt sind, kritisch untersucht. Das Kapitel geht der Geschichte und dem kulturellen Hintergrund der Langen Reihe und des Steindamms nach und geht der Frage des Straßenbesitzes und den Gründen für ihre antagonistischen Beziehungen nach. Es untersucht die Herausforderungen, denen sich Minderheitengemeinschaften bei der vollständigen Integration in das kulturelle Gefüge ihrer jeweiligen Straßen gegenübersehen, und berücksichtigt dabei eine Vielzahl von Faktoren wie Geschichte, Kultur, Religion und sexuelle Orientierung. Historisch gesehen diente St. Georg als Zufluchtsort für gesellschaftliche Außenseiter und verkörperte mehrere Ebenen sozialer Mobilität. Durch moderierte Diskussionen wirft diese Forschung Licht auf die Barrieren, die verschiedene Minderheitengruppen daran hindern, sich in den Enklaven der anderen willkommen zu fühlen. Es unterstreicht, wie wichtig es ist zu verstehen, wie individuelle Praktiken die Beschaffenheit städtischer Straßen und die Wahrnehmung ihrer Nutzer prägen. Sowohl in der Langen Reihe als auch am Steindamm kam es zu soziodemografischen Veränderungen und einer städtischen Gentrifizierung, wobei die Bedürfnisse der Bewohner oft außer Acht gelassen wurden. Die kulturelle und wirtschaftliche Vielfalt auf diesen Straßen hat zu Kreuzungen verschiedener Identitäten geführt, die durch den raschen Anstieg des Bodenwerts bedroht sind. Das Kapitel betont die Notwendigkeit, die sozialen und städtischen Entwicklungen von Minderheitengruppen zu verfolgen, um die Inklusion in städtischen Räumen zu fördern. Zusammenfassend plädiert dieses Kapitel für Planungspraktiken, die der Schaffung von Straßenräumen Vorrang einräumen, die der Meinungsfreiheit förderlich sind und die Lebensentscheidungen aller Bewohner respektieren. Es unterstreicht, wie wichtig es ist, die soziale Dynamik, die städtische Straßen prägt, zu verstehen und anzugehen, um den Weg für eine integrativere Zukunft zu ebnen.

Ort
UCL Press
Jahr
2023
Status
Wissenschaftlich. Buchkapitel
Verfasser
Bedour Braker, PhD.
Veranstalter
UCL Press
Herausgeber
Agustina Martire, Jane Clossick, Birgit Hausleitner
Link
https://www.uclpress.co.uk/products/211170
 Wem gehört die Straße? Die Fälle Lange Reihe und Steindamm in Hamburg
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